Vierachs-Tramzug (1935)
Ce 4/4 145 + C4 311
Technische Moderne in klassischem Aufbau. Der Motorwagen 145 ist ein typischer Vertreter der Fahrzeuge aus den 1930er-Jahren.
1930 beschaffte die SSB zunächst zwei neue, vierachsige Motorwagen. Zusammen mit den in den Folgejahren beschafften Anhängern bewährten sie sich auf den frequenzstarken Linien nach Wabern, Länggasse und Ostring. Neuerdings mussten Fahrzeuge damals aus Sicherheitsgründen eine Magnetschienenbremse aufweisen. Daher wurde entschieden, die alten Vierachser von 1902 durch neue Fahrzeuge zu ersetzen. So wurde ab 1935 die Serie der Ce 4/4 144 – 150 in Betrieb genommen.
Obwohl technisch auf dem neusten Stand, orientierte sich die Konstruktion an altbewährten Vorbildern. Beliebt waren die Fahrzeuge insbesondere wegen den guten Laufeigenschaften. Die Wagenkästen waren dagegen aus Holz und hatten die gleiche Einteilung wie bei den alten Zweiachsern, das heisst zwei Plattformen mit Führerstand und Schiebetüren und den durch Türen abgetrennten Fahrgastraum mit Längsbänken. Avantgardistisch ist anders.
Ab 1965 wurden die Fahrzeuge zunehmend auf niederen Diensten eingeteilt und 1973 zusammen mit den Zweiachsern ausrangiert. Entgegen der damaligen Meldung, dass alle Fahrzeuge dieser Serie verschrottet worden seien, blieben drei Motorwagen und zwei Anhänger erhalten.
Der Motorwagen 145 bildet heute mit dem Anhänger 311 den historischen Tramzug der 1930er-Jahre. Im Winter ist er als Märlitram und anschliessend als Fonduetram im Einsatz. Die Schwesterfahrzeuge 147 und Anhänger 312 sind seit 1976 als Wagon-Restaurant in Bern unterwegs.
Technische Daten
| Be 4/4 145 | Anhänger B4 311 | |
|---|---|---|
| Inbetriebsetzung | 1935 | 1933 |
| Im Liniendienst bis | 1973 | |
| Hersteller | SIG, MFO | SIG |
| Karosserie | Holz, Stahl | Holz, Stahl |
| Länge | 12 m | |
| Tara | 17.7 t | 7.3 t |
| Leistung | 4 x 32 kW | - |
| Steuerung | Direktkontroller | - |
| Sitzplätze | 24 | 24 |
| Stehplätze | 58 | 54 |