Den Motor vorne unter einer riesigen Haube, so präsentierten sie die Autobusse in den 1930er-Jahren. Die rasant steigenden Fahrgastzahlen verlangten jedoch nach einem geräumigeren Fahrzeug. Die Stadtomnibus Bern SOB wagten einen mutigen Schritt. Nach eingehender Evaluation verschiedener Konzepte bestellten sie als schweizweit erste Gesellschaft eine Serie von acht Bussen in revolutionärer Bauart. Der Motor war platzsparend unter einer Sitzbank im Heck untergebracht, so dass die ganze Fahrzeuglänge den Fahrgästen zur Verfügung stand. Damit bildete diese Serie den Anfang einer ganzen Reihe moderner Grossraumbusse.

Chassis und Motor lieferte die Firma SAURER in Arbon (Kanton Thurgau), die Karosserie baute die Firma Gangloff in Bern. Doch die Auslieferung verzögerte sich: Aufgrund der Kriegswirren in Europa herrschte akute Materialknappheit.

Autobus 50 verkehrte zwischen 1941 und 1969 auf dem Netz in der Stadt Bern. Anschliessend setzten ihn die Berner Oberland Bahnen für Kursfahrten nach Wilderswil ein. 1984 übernahm ihn der Tramverein Bern.

Wegen seinem eher schwachen Motor ist man als Fahrgast im Autobus 50 gemütlich unterwegs. Ganz anders ist es für den Chauffeur: Die nicht unterstützte Lenkung erfordert viel Muskelkraft und das unsynchronisierte Getriebe muss mit Zwischengas und Zwischenkuppeln geschaltet werden.

Technische Daten

	Heckbus 50
Inbetriebsetzung	1941
Im Liniendienst bis	1969
Hersteller	Saurer, Gangloff
Karosserie	Stahl, Leichtmetall
Länge	10.3 m
Tara	8.1 t
Höchstgeschwindigkeit	50 km/h
Leistung	100 PS
Motortyp	Saurer CT1D (im Heck)
Getriebe	handgeschaltet, mechanisch
Anzahl Gänge (vorwärts/rückwärts)	4/1, Maybach-Schnellgang
Sitzplätze	29 + Chauffeur
Stehplätze	28