In den 1950er-Jahren war die Euphorie für den motorisierten Individualverkehr gross. Gleichzeitig waren in der unmittelbaren Nachkriegszeit viele Bahnstrecken und Tramnetze heruntergefahren und investitionsbedürftig. Mancherorts wurde daher das Tram durch den Bus ersetzt. Auch in Bern kam 1954 eine Studie zum Schluss, den Trambetrieb einzustellen. Die Vision der „autogerechten Stadt“ dominierte.

So kann es als Bekenntnis zum Tram verstanden werden, dass Bern erneut eine Serie von 10 Standardwagen inklusive Anhänger bestellte. Die Fahrzeuge sind denen der ersten Serie sehr ähnlich. Die Unterschiede liegen vorwiegend in technischen Details. Wie bei der ersten Serie galt auch in diesen Fahrzeugen das Peter-Witt-Prinzip, d.h. sie hatten einen fixen Kondukteursitz bei der hinteren Tür, während die beiden vorderen Türen für den Ausstieg vorgesehen waren.

Zunächst kamen die neuen Standardzüge auf der damals neuen Linie 5 Fischermätteli – HB – Ostring zum Einsatz. Ab 1973 waren sie zudem mit den Fahrzeugen der ersten Serie auf der Linie 3 Saali – HB – Weissenbühl anzutreffen. Dem Fischermätteli blieben sie denn auch bis zum Ende ihrer Berner Karriere als legendäre „Füfi-Tram“ treu.

Seit 2003 fahren 9 Berner Standardzüge in der rumänischen Stadt Iasi. Der Motorwagen 621 und der Anhänger 337 bleiben BERNMOBIL historique für kommende Generationen erhalten.

Technische Daten

	Motorwagen Be 4/4 621	Anhänger B 337
Inbetriebsetzung	1960	1961
Im Liniendienst bis	2003	2003
Hersteller	SWS, BBC, MFO	SIG, SWS
Karosserie	Stahl, Leichtmetall	Stahl, Leichtmetall
Länge	14,0 m	14,0 m
Tara	17.8 t	10.0 t
Höchstgeschwindigkeit	50 km/h
Leistung	215 kW
Steuerung	elektro-pneumatische Hüpfer
Sitzplätze	26	21
Stehplätze	74	89