Schnauzenbus 7 (1929)
Riesige Schnauze, mächtiger Kühler: Autobus 7 ist der Inbegriff eines Oldtimerbusses der späten 1920er-Jahre.
Mitte der 1920er-Jahre: Die Wirtschaft boomt, Bern wächst. Immer mehr Aussenquartiere und Vororte werden durch Autobuslinien erschlossen. In immer kürzeren Abständen werden Busse beschafft, oft noch nicht in Serien, sondern als Einzelbestellungen. Mitte der 1930er-Jahre verkehren in Bern Busse der Schweizer Hersteller Saurer, Berna und FBW, darunter solche mit Benzin- und mit Dieselmotoren. Auf alten Fotografien kann man auch einen Dreiachser und einen Bus mit Schiebedach erkennen, beides Unikate in der Stadt Bern.
Unser Autobus 7 wurde 1929 von SAURER an die Stadtomnibus Bern geliefert. Die Carosserie aus Stahl und Holz baute die Berner Firma Ramseier & Jenzer, damals beheimatet an der Aare, gerade vis à vis des Marzilbads. Er stand bis 1966 in Betrieb, zuletzt vor allem als Fahrschulwagen. Dann kam er zur Firma Kiener & Wittlin für Personaltransporte zwischen Zollikofen und Münchenbuchsee. Dieses Unternehmen schenkte den Bus 1974 dem eben gegründeten Tramverein Bern. Zwei Jahre später wurde der Oldtimer von der Firma Ramseier & Jenzer umfassend renoviert.
Wegen seinem schwachen Dieselmotor ist man als Fahrgast im Autobus 7 gemütlich unterwegs. Ganz anders ist es für den Chauffeur: Die nicht unterstützte Lenkung erfordert viel Muskelkraft und das unsynchronisierte Getriebe muss mit Zwischengas und Zwischenkuppeln geschaltet werden.
Technische Daten
Schnauzenbus 7 | |
---|---|
Inbetriebsetzung | 1929 |
Im Liniendienst bis | 1966 |
Hersteller | Saurer |
Karosserie | Holz, Stahl |
Länge | 9.4 m |
Tara | 8.4 t |
Höchstgeschwindigkeit | 40 km/h |
Leistung | 100 PS |
Motortyp | Saurer BLD |
Getriebe | handgeschaltet, mechanisch |
Anzahl Gänge (vorwärts/rückwärts) | 4 / 1 |
Sitzplätze | 25 + Chauffeur |
Stehplätze | 15 |