Gelenktrolleybus 28 (1961)
Der erste Gelenkbus in der Stadt Bern. Der „Flipperkasten“ war von 1961 bis 1998 im Linienbetrieb, länger als jeder andere Bus.
Die ersten Gelenkfahrzeuge der Städtischen Verkehrsbetriebe erregten auf der Linie 12 einiges Aufsehen. Wegen ihrer grossen Länge von über 16 Metern wurden sie von der Bevölkerung «Tatzelwurm» genannt. Beim Personal war wegen der unverkennbaren Geräusche der Hüpfersteuerung der Übername «Flipperkasten» gebräuchlich.
Ende der 1950er-Jahre war lediglich der Ostast der Linie 12 elektrifiziert. Auf den Winterfahrplan 1961/62 wurde auch der Abschnitt Bahnhof – Längasse auf Trolleybusbetrieb umgestellt, was neue und grössere Fahrzeuge erforderlich machte. Bis zur Elektrifizerung der Linie 11 im Jahr 1977 waren sie ausschliesslich auf der Linie 12 anzutreffen. Anders als bei den Autobussen waren in den Trolleys die Sitze in Längsrichtung angeordnet, so dass der Innenraum sehr geräumig wirkte.
Dank der zwei Elektromotoren waren die beiden Hinterachsen angetrieben, die Trolleys hatten also Vierradantrieb. Dies wurde von den Chauffeuren vor allem im Winter sehr geschätzt, weist die Linie 12 doch einige markante Steigungen auf.
Nach ihrer Ausrangierung Ende der 1990er-Jahre war die Karriere der Flipperkästen nicht zu Ende. 6 Stück wurden nach Ruse in Bulgarien transportiert, wo sie noch mindestens 10 weitere Jahre im Einsatz standen.
Technische Daten
Gelenktrolleybus 28 | |
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Inbetriebsetzung | 1961 |
Im Liniendienst bis | 1998 |
Hersteller | FBW, MFO, SWS, Ramseier & Jenzer |
Karosserie | Stahl, Leichtmetall |
Länge | 16 m |
Tara | 15.6 t |
Leistung | 2 x 100 PS |
Motortyp | MFO L27c |
Steuerung | elektro-pneumatische Hüpfer |
Sitzplätze | 33 + Chauffeur |
Stehplätze | 113 |